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Willkommen in Bremen-Nord!

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Zum Bremer Norden gehören alle Stadtteile nördlich der Lesum. Sie befinden sich zu einem großen Teil auf einem Geestrücken, der sich entlang der Lesum und der Weser hinzieht. Hier bin ich zu Hause, hier lebe ich und hier erlebe ich einen Teil meiner Abenteuer, die ich dann für Sie aufschreibe. Lassen wir das Wahrzeichen von Vegesack, den Vegesacker Jungen, über den größten und wichtigsten Stadtteil Bremen-Nords berichten.

Vegesack - der älteste künstliche Hafen in Deutschland

Dass Vegesack der älteste künstlich angelegte Hafen Deutschlands ist, kann geschichtlich belegt werden. Nicht ganz klar dagegen ist, woher dieser schöne Name stammt. Böse Zungen behaupten ja, dass im alten Hafenviertel Kneipe bei Kneipe war, die sich redlich darum mühten, den Durst der Seeleute nach Bier und anderen Annehmlichkeiten des Lebens zu stillen.
Naja, da konnte es schon mal vorkommen, dass der eine oder andere morgens mit leeren Taschen aufwachte. Von daher mag der schöne Spruch: »Dor hebbt se mi awer mol wedder de Sack utveegt!« stammen, der wohl so viel heißen soll, wie »Da haben sie mir aber wieder einmal den (Geld-) Sack leergefegt!«
Na, ein bisschen Wahrheit mag da wohl dran sein, aber wenn man einen ganzen Hafen danach benannt hat, dürfte es hier wohl ziemlich bunt zugegangen sein. Andere glauben, dass der Name auf eine Kneipe zurückgeht, die bereits ca 250 Jahre vor dem Bau des Hafens am Aumunder Tief, in der Nähe der Weser-Fähre stand. Sie hieß (nachweislich): "Thom Fegesacke". Ach ja, die guten alten Zeiten!




Jan Kiekut - der Vegesacker Junge vom Utkiek

Über einen langen Zeitraum war der oben abgebildete Matrose mit den leergefegten Hosentaschen das Wahrzeichen Vegesacks. Er gilt als der erste Vegesacker Junge. Im Laufe der Zeit wurde aus dieser Figur mehr als ein Wahrzeichen. Die Vegesacker wählten einen echten Vegesacker Jungen, einen aus ihrer Mitte, der die Aufgabe übernahm, Stadt nach außen zu repräsentieren. Der Vegesacker Zeichner und Karrikaturist Volker Ernsting schenkte dem Ort ein neues Logo, das seinen Vorstellungen von einem Vegesacker Jungen entsprach. Ein wahrer kleiner Sympathieträger, der schon beim ersten Anblick Freundlichkeit und Aufgeschlossenheit zeigt. Ist es da ein Wunder, dass man ihm die tollsten Abenteuer und Streiche so auf den Leib schreiben kann? Inzwischen sind sie als Buch erschienen, Sie finden es in der Rubrik Lesespaß.




Die Erbauer

Das Unternehmen Vegesack drängte sich um 1600 als zwingende Notwendigkeit auf. Die Weser versandete mehr und mehr; nur noch kleine Schiffe kamen die Weser herauf bis Bremen, während große Seeschiffe weit unterhalb der Stadt im Strom ankerten. Zu dieser Zeit hatte sich Bremen zu einem der bedeutenden Hafenplätze der Nordsee entwickelt. Ausgehendes waren vor allem Korn und Bier, einkommende Schiffe landeten niederländische und englische Tuche, Fisch und spanische Kolonialwaren an. Während des Kampfes der niederländischen Provinzen gegen Spanien forderten beide Parteien von Bremen die Lieferung von Munition, Proviant oder Schiffen.
Zu den Schwierigkeiten, Strom und Seewege gegen Gegner und Neider zu sichern, kam immer wieder auch die Sorge um seeschifftiefes Wasser, um Lande- und Ankerplätze. Wiederholt versuchte man mit Hilfe auswärtiger Spezialisten, mit technischem Gerät und Strombauwerken die Fahrwasserverhältnisse zu bessern. Und wiederholt trugen Schiffer und Kaufleute dem Rat ihre Klagen vor.

1601 wurde schließlich der Bau eines künstlichen Hafens, unterhalb der Stadt bei Vegesack, beschlossen. Die finanziellen Mittel stammten zum Teil vom Rat der Hansestadt, zum größten Teil von der Stiftung "Haus Seefahrt", die über ansehnliche Mittel verfügte. Hafen und Havenhaus, das als Verwaltungsgebäude und Gasthaus zugleich diente, wurden nach Fertigstellung verpachtet. So ergab sich die seltsame Situation, daß der Pächter des Hafens Bremen-Vegesack Verwalter und Gastwirt zugleich war. Das alte "Havenhaus" in Bremen-Vegesack ist mit der Geschichte der Bremer Kauffahrtei - wie auch mit dem Wirken der Stiftung "Haus Seefahrt" - eng verbunden. Das Haus entstand in den Jahren 1643-1648, die heutige Form 1781. Die Fertigstellung bedeutete den Abschluß der Bauarbeiten am Hafen von Vegesack, der bereits in den Jahren zuvor von 1618 bis 1623 entstanden war, als der erste künstliche Hafen Deutschlands überhaupt.






Navigare necesse est - Seefahrt tut not

...hieß damals Bremens schicksalsbestimmende Devise. Stolze Segler trugen den Namen der Stadt in die Welt hinaus wie hier das Vollschiff "EUROPA", ein Walfänger, der ebenfalls in Vegesack beheimatet war. Vegesack entwickelte sich nicht nur zum Umschlagsplatz für Waren aller Art, es wurde schnell Heimathafen für eine große Walfangflotte. Später bestimmte dann der Heringsfang das Bild des Hafens an der Lesummündung.


Heringe, das Silber des Meeres

...wurde hier angelandet und in den Fabriken weiterverarbeitet. Hering aus Vegesack war berühmt, und der kleinen Hafenstadt ging es wirtschaftlich gut. Kantjes hießen die Fässer, in denen die Heringe eingelegt wurden, und die in das ganze übrige Land geliefert wurden.
Heute kann man mit einem der alten, typischen Segellogger, der historischen >BV 2< , Charterfahrten ab Vegesack machen, die sogar bis auf die Nordsee hinausgehen, und die Seetüchtigkeit der Fangschiffe unter Beweis stellen. Auch Wesertörns mit der alten Hafenbarkasse >VEGEBÜDEL< sind ein Spaß, den man sich gönnen sollte.






Bremen-Nord, literarisch wertvoll...

Irgendetwas muss dran sein, an diesem Ort. Viele Schriftsteller haben hier gelebt und gewirkt oder leben und arbeiten immer noch im Bremer Norden, und es ist schwer zu sagen, welcher Autor wohl der bekannteste sein mag.
Alma Rogge, die viele hoch- und plattdeutsche Bühnenstücke schrieb, viele Erzählungen und den Roman »Hochzeit ohne Bräutigam«
Manfred Hausmann, dessen Werke wohl überall bekannt sein dürften.
Rudolph P. Kuschkas "Blätter im Wind" und andere Werke entstanden hier.
Werner Schrader, dessen Kinderbücher unvergessen sind und die man hier nicht alle aufzählen könnte.
Ulf Fiedler, der nicht nur schriftstellerisch tätig ist, sondern auch zahlreiche Bildwerke als Maler schuf.
Volker Ernsting, der mit seinen phantastischen Zeichnungen und Karrikaturen die Bremer so nett auf den Arm nimmt, dass ihm niemand böse sein kann.