Das Hamme-Oste-Projekt

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Touristen zieht es ins Cuxland

6,2 Millionen Übernachtungen in 2002 / Neue Chancen durch Wassertourismus

Ein Bericht aus dem Weser Kurier vom 14.06.2003, von unserer Redakteurin Silke Looden
Landkreis. Der Tourismus ist ein Wirtschaftsfaktor im Landkreis Cuxhaven. Im vergangenen Jahr zählten die Statistiker mehr als 6,2 Millionen Übernachtungen und fast 600.000 Gäste im Cuxland. Damit bleibt die Branche auf dem Level des Vorjahres. Die Fachpolitiker im Tourismusausschuss des Landkreises sehen neue Potenziale für die Zukunft. Sie wollen den Wassertourismus ausbauen.
Mit mehr als drei Millionen Übernachtungen und fast 330.000 Gästen im Jahr führt die Stadt Cuxhaven die Übernachtungsstatistik 2002 an, gefolgt von der Samtgemeinde Land Wursten mit mehr als eine Million Übernachtungen. Den größten Zuwachs meldet die Samtgemeinde Am Dobrock mit plus 7,8 Prozent, den größten Verlust verbuchte die Samtgemeinde Hemmoor mit minus 15,5 Prozent.
Mit dem Nordseeheilbad Cuxhaven können die anderen Cuxland-Gemeinden nicht konkurrieren. Der Charme der Nordsee besticht durch Wellen und Wind, Sonne und Strand. Während die eine Hälfte der Cuxland-Touristen vor allem Duhnen bevölkert, tummelt sich die andere Hälfte im Umland, das es immerhin auf 3,1 Millionen Übernachtungen im Jahr bringt.

Die meisten Umland-Touristen zieht es auf die Campingplätze. Diese verbuchten im vergangenen Jahr 1,1 Millionen Übernachtungen, dicht gefolgt von Ferienhäusern, Ferienwohnungen und Apartments mit rund einer Million Übernachtungen. Zuwächse im Tourismusgeschäft haben nicht nur Ferienhäuser und Ferienwohnungen, sondern auch Bauernhöfe, Bootsliegeplätze, Hotels, Gaststätten und Pensionen.
Zunehmend uninteressant für Cuxlandgäste sind Privatzimmer. Dort gingen die Ubernachtungszahlen um mehr als ein Fünftel zurück. Die Kreisverwaltung führt diese Tatsache auf die schlechte Ausstattung der Zimmer zurück. Im Kommentar zur Übernachtungsstatistik heißt es: "Zimmer mit fließend Warm- und Kaltwasser sind heute nicht mehr gefragt." Die rückläufigen übernachtungszahlen in Jugendherbergen und Schullandheimen begründet die Kreisverwaltung mit der Reduzierung von Klassenfahrten.
Die Samtgemeinde Hagen verbuchte 2002 rund 321.000 Übernachtungen, die meisten davon entfielen auf die Campingplätze in Sandstedt und Rechtenfleth mit 201.000 Übernachtungen. Während die Samtgemeinde Hagen mit der Flusslandschaft an der Weser wuchern kann, spielt der Tourismus etwas weiter landeinwärts in der Samtgemeinde Beverstedt fast keine Rolle mehr. Die Kommune meldete lediglich 16.000 Übernachtungen in 2002. Damit die Tourismusbranche im Landkreis Cuxhaven nicht stagniert, wollen die Fachpolitiker beim Landkreis Cuxhaven ein neues Branchensegment erschließen. Sie setzen auf den Wassertourismus. Dazu Edda Goede (SPD): "Der Landkreis strotzt vor Wasser. Uns fehlen lediglich die Anliegeplätze." Der Tourismusexperte in der Kreisverwaltung, Uwe Kühne, sprach in diesem Zusammenhang von einem "erheblichen Investitionsbedarf", um zum Beispiel den Oste-Hamme-Kanal befahrbar zu machen. Wolf-Dieter Lutz (SPD) sieht im Wassertourismus "eine Chance für die touristischen Randgebiete des Landkreises". Der Landkreis könne jedoch nur als Initiator wirken, investieren müssten die Gemeinden, so Lutz. Kuhne wagte einen Blick über die Weser nach Ostfriesland. Dort sei man im Wassertourismus durch Projekte wie "Paddel & Pedal " schon viel weiter.