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Alma Rogge

Eine der bekanntesten Heimatschriftstellerinen war wohl Alma Rogge, die viele hoch- und plattdeutsche Bühnenstücke schrieb, viele Erzählungen und den Roman »Hochzeit ohne Bräutigam«.
Für Freunde der plattdeutschen Mundart hier eines ihrer wohl schönsten Gedichte, eine Liebeserklärung an ihre Heimat und deren Menschen, mit einer hochdeutschen Übersetzung für all die, die im "plattdütschen" dat nu gor nich klor kregen.

Wo ik herkam

Wo ik herkam,
is dat Land so free un wiet,
wasst dat Gras und bleuht de Klee,
rudtt de Luft na Solt un See,
blänkert Water, rusdtelt Reith,
jagt de Wulken, Wind de weiht,
wo ik herkam.

Jeden Dag
tweemal loppt de Flot dar an,
awer't Watt un Butenland,
stigt an Diek un Gewerrand,
spöhlt un wöhlt um Pahl un Steg,
sadtt denn sinnig wedder weg
jeden Dag.

Mine Lüd
gaht är'n stillen, sturen Gang.
Wat se willt, dat fat se an,
holt är Wurt un staht är'n Mann.
Bloß wat är in'n Harten ligg,
seggt se nidt, -seggt se nidt,
mine Lüd.

Wo ik herkam,
is dat Land so free un wiet,
wasst dat Gras un bleuht de Klee,
rudtt de Luft na Solt un See,
blänkert Water, rusdtelt Reith,
jagt de Wulken, Wind de weiht,
wo ik herkam.

ALMA ROGGE

Wo ich herkomm

Wo ich herkomm,
ist das Land so frei und weit,
wächst das Gras und blüht der Klee,
riecht die Luft nach Salz und See,
glänzt das Wasser, raschelt das Reeth,
jagen die Wolken, Wind der weht,
wo ich herkomm.

Jeden Tag
zweimal läuft die Flut da heran,
über's Watt und Vordeichland,
steigt an den Deich und Wegesrand,
spühlt und wühlt um Pfahl und Steg,
sackt dann langsam wieder weg
jeden Tag.

Meine Leute
gehen ihren stillen, sturen Gang.
Was sie wollen, das fassen sie an,
halten ihr Wort und stehen ihren Mann.
Bloß was ihnen im Herzen liegt,
sagen sie nicht, -sagen sie nicht,
meine Leute.

Wo ich herkomm,
ist das Land so frei und weit,
wächst das Gras und blüht der Klee,
riecht die Luft nach Salz und See,
glänzt das Wasser, raschelt das Reeth,
jagen die Wolken, Wind der weht,
wo ich herkomm.

ALMA ROGGE