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Finsternis

© 2015 Claus Beese

Nicht die Dunkelheit und nicht die Träume
sind was wir fürchten im nächtlichen Reigen.
Es sind die abgrundtiefen Räume,
in unserm Gefühl, die sie uns zeigen.

Vernachlässigt, ungeliebt und unbeachtet,
gesehen werden, spüren, fühlen,
nach Zuwendung unsere Seele trachtet,
wenn nachts wir in den Kissen wühlen.

Wenn stummer Schrei die Nacht durchbricht,
und der Schlaf nicht unser Bruder ist,
wenn das Dunkel nimmt uns jede Sicht,
vergisst du, das ein Mensch du bist.

Angst vor der Nacht und ihren Schatten
holt in der Finsternis uns ein.
Wenn sie uns fressen, wie die Ratten,
ist’s für uns höchste Seelenpein.

Und erwacht das helle Morgenlicht,
so atmen wir erleichtert ein,
wieder konnte der Schlaf für uns
einmal mehr kein Tröster sein.