Das Hamme-Oste-Projekt

zurück

Die Öffnung eines alten Wasserweges zwischen Elbe und Weser

Was die Zeitung meint

Harry Laube vom Osterholzer Kreisblatt schrieb am 21.August 1998:

Platz 3: Alter Verkehrsweg wiederbelebt
"Idee für unsere Region" von Claus Beese aus Bremen
Mit dem Boot von der Lesum bis in die Oste

Kreis Osterholz. Im dritten Teil unserer Serie "Ideen für unsere Region" stellen wir heute unter anderem den Vorschlag von Claus Beese vor, der sich für die Reaktivierung des alten Verkehrsweges zwischen Hamme und Oste einsetzt. Die Jury vergab an diese Projektidee den dritten Platz, weil sie in diesem Bereich eine deutliche Attraktivitätssteigerung der Region für möglich hält, ohne dass die Umsetzung des Naturschutzprojektes in der Hammeniederung in Frage gestellt wird.

Die Region Osterholz ist keine ausgesprochene Fremdenverkehrsregion. Man sollte versuchen, sie an bestehende Touristikregionen anzuschließen, indem man sie für bestimmte touristische Interessengruppen erreichbar macht. Hier sei in erster Linie der Wassertourismus genannt.
Die Hauptströme des Wassertourismus gehen an der Region Osterholz vorbei, da die wenigen schiffbaren Wasserwege entweder für den Wassersport gesperrt sind (siehe Wümme) oder als Sackgasse ohne ausreichende Infrastruktur (genügend Liegeplätze mit Strom- und Wasserversorgung und sanitären Einrichtungen) wie an der Hamme oberhalb Osterholz-Scharmbecks enden.
Wassersportler aller Art, die aus dem Bereich Weser-Ems in Richtung Elbe/Ostsee oder umgekehrt die Wasserstraßen befahren, werden in der Regel Lesum, Hamme und Wümme als wenig attraktiv links liegen lassen. Dabei befahren sehr viele Skipper in Ost-Westrichtung mangels einer anderen Route den Geeste-Kanal/Hadelner Kanal über Bremerhaven, Bederkesa und Otterndorf. Viele ältere Skipper haben in Bederkesa feste Sommerliegeplätze, da dort für den Wassersport etwas getan wird. Diese Region hat bereits seit langem erkannt, welche Wirtschaftskraft nur allein bei durchreisenden Skippern mit ihren Familien vertreten ist.
Daraus ergibt sich mein Vorschlag:
Der alte Verkehrsweg zwischen Hamme und Oste sollte reaktiviert werden, da sich an der Oste mittlerweile eine regelrechte Ferienregion zu Wasser und zu Lande entwickelt hat. Ferien auf dem Bauernhof werden dort ebenso angeboten wie Charterboote.
Wenn man jetzt diesen alten Verkehrsweg wieder öffnen würde, wäre die Region Osterholz Anfangs- oder Endpunkt einer langen Kanalfahrt. Viele Wassersportler würden den Umweg über Bederkesa nicht mehr machen müssen. Die Wassersportregion Oste könnte sich bis an die Lesum ausdehnen.
Zwischendrin könnten kleinere Wassersportverein oder sogar günstig gelegene Campingplätze sowie Gasthöfe einen Liegeplatzservice anbieten. Auch von der weser her würden sich gut Möglichkeiten für Kurztörns am Wochenende ergeben.
Da eine solche Öffnung des alten Schifffahrtsweges nicht ohne Beeinträchtigung der Natur erfolgen würde, sollten entsprechende Ausgleichsmaßnahmen wie die Schaffung von Altwassern, naturnahe Ufer, Fischruhezonen und anderes bei der Planung Berücksichtigung finden. Dabei kann sichergestellt werden, dass das Anlegen an den Ufern nur an besonderen Stellen mit vorbereiteten Kurzzeitliegeplätzen oder dafür vorgesehenen Marinas gestattet wird.
Ich bin mir sicher, dass mit solchen Beschränkungen und der Schaffung der Ausgleichsflächen der Nutzen für die Natur durch die Gesamtmaßnahme größer sein wird, als der Nachteil durch das Befahren mit mäßiger Geschwindigkeit.
Beispiele in Ostfriesland, den Niederlanden, Mecklenburg-Vorpommern und Brandeburg belegen, dass solche Vorhaben durch Bund und Europäische Union in hohem Maße bezuschusst werden und Gelder aus vielen Fördertöpfen bereitstehen.